Projektunterricht auf der 3. Oberstufe: Ein-Blick
hinter Klostermauern
Was hast Du an jenem Morgen resp. Abend
erlebt? Wir sind in ein Kappuziner und in ein Zisterzienser Kloster gegangen. Ich habe gehört, wie der Alltag im Kloster ist. Wir waren am Freitagabend und Samstagmorgen jeweils in einem Kloster, wo wir sehen durften, wie die Menschen dort leben und was sie für eine Beziehung zu Jesus führen. Wir durften Fragen stellen über das persönliche Leben, bei Schwester Ursula und Bruder Beat. Ich habe gemerkt, dass sie für uns Zeit genommen haben und uns wirklich nützliche Antworten und auch ehrliche gegeben haben. Diese Menschen waren wirklich sehr offen gegenüber uns und hatten sich auf unseren Besuch gefreut. |
Was ist für Dich neu gewesen? Sie verhalten sich eigentlich wie normale Menschen, auch fluchen kommt vor (wie uns in Rapperswil gesagt wurde) Für mich war neu, dass man in diesem Kloster „Ferien“ machen kann. Ich habe hier gelernt, dass man miteinander abwäscht, dass es auch mal streit gibt und dass jeder sein eigene Ämtchen hat. Dass auch der "Chef" (Bruder Beat) auch gleich viele Arbeiten erledigen muss wie seine Kollegen und Kolleginnen (z.B WC putzen). Mich hat auch erstaunt, dass sie kein eigenes Konto haben, sondern immer, wenn sie etwas brauchen, zum "Kassier" Geld holen konnten. Die Kappuziner müssen gar nicht immer mit einem Ordensgewand herumlaufen und können auch ab und zu aus dem Kloster hinaus, um sich zu erholen oder Ferien zu machen. Auf das Gebet müssen sie aber wieder zurück sein; sie beten 5mal am am Tag. Dass die Klöster nicht von Kirchensteuern leben, sondern selber für ihr Einkommen sorgen müssen. Sie bieten Kurse an oder sogenanntes "Mitleben im Kloster", das der Selbstfindung dient. Beim Abendessen war es nicht still, sondern alle redeten miteinander und erzählten etwas von sich oder stellten Fragen. Die Leute waren alle sehr offen und gesprächig. Sie wollen irgendwie gar keinen Luxus. Sie wollen zeigen das man auch mit wenig Geld im alttäglichen Leben auskommen kann. Man muss es nur einteilen können. Ein Bruder sagte, dass es für ihn der Verzicht schon auch schwierig war, besonders dann als alle seine Klassenkameraden schon Kinder hatten und er nicht. Aber er habe sich dieses Leben ausgesucht und ist glücklich damit. Als Mönch könnte er jederzeit aufhören, wenn er wollte. |